Jugendliche vor der Einrichtung in Santiago de ChileJugendliche vor der Einrichtung in Santiago de Chile

Chile, Santiago de Chile

Eine Anlaufstelle in der Nacht

2016 eröffneten die Salesianer Don Boscos in Santiago de Chile eine Einrichtung für Straßenkinder. Sie diente den Kindern und Jugendlichen als Anlaufstelle in der Nacht und war in Chile die einzige Einrichtung für Straßenkinder, die die ganze Nacht geöffnet war. Sie war somit besonders angepasst an die Gewohnheiten von Straßenkindern, denn häufig möchten diese unabhängig bleiben und ziehen ein Leben auf der Straße einer Einrichtung mit Regeln und strengem Tagesablauf vor. Gleichzeitig sind solche Einrichtungen enorm wichtig, um einen ersten Kontakt aufzubauen und die Kinder und Jugendlichen schrittweise in ein Leben jenseits der Straße zu begleiten.

Ein Brand zerstörte die Einrichtung

Im Februar 2018 ist die Einrichtung komplett abgebrannt und bislang konnten keine Gelder für eine neue Einrichtung gesammelt werden.  Da der Bedarf an Schlafmöglichkeiten und Betreuung für Straßenkinder weiterhin enorm hoch ist, soll nun ein neues Familienhaus für Straßenkinder in Santiago de Chile gefunden werden. 

Projektinformationen

Projektziel

Eröffnung einer neuen Einrichtung für Straßenkinder

Für eine intensive und individuelle Betreuung von 10 bis12 Straßenkindern soll eine neue Einrichtung eröffnet werden. Hierzu wurden bereits drei verschiedene Häuser gesichtet, die als neue Anlaufstelle für Straßenkinder geeignet sind. Bei der Auswahl des Standorts legen wir besonders viel Wert darauf, dass dieser für Kinder aus den Armutsvierteln gut erreichbar ist. Außerdem sollte das Haus in guter Anbindung zu den salesianischen Einrichtungen oder alternativen Betreuungsangeboten von anderen Organisationen sein, sodass eine gute Zusammenarbeit möglich ist.

 

Intensive Betreuung von Straßenkindern

Mit Hilfe der neuen Einrichtung sollen gezielt 10-12 Straßenkinder unterstützt und intensiv betreut werden. Die Unterkunft bietet den Jugendlichen ein neues Zuhause. Hier bekommen sie neben medizinischer Grundversorgung drei Mahlzeiten am Tag. Mit Hilfe von Sozialpädagogen und Psychologen können die Kinder ihre Traumata aufarbeiten und wenn möglich auch wieder eine Beziehung zu ihren Eltern aufbauen. Die Reintegration in die Familien ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Salesianer und für die Kinder sehr wertvoll. Darüber hinaus soll in der Einrichtung eine ambulante Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche angeboten werden, die dem Drogenhandel und sexuellen Missbrauch zum Opfer gefallen sind.

 

Chile - geprägt von sozialer Ungerechtigkeit

Chile wird von den meisten Menschen als reiches Land wahrgenommen. Das macht den Kampf gegen Armut noch schwieriger. In Chile herrscht große soziale Ungerechtigkeit: einige Menschen sind sehr reich, aber es gibt auch sehr viele benachteiligte, arme und marginalisierte Bürger - vor allem in der Hauptstadt Santiago de Chile. Besonders schwierig ist die Situation der Straßenkinder. Die Anzahl der Kinder, die auf der Straße leben, hat in den letzten Jahren zugenommen. Inzwischen halten sie sich tagsüber häufig in reichen Vierteln und in der Nähe von großen Einkaufszentren auf. Hinzu kommt, dass es vermehrt Kinder aus Nachbarländern gibt, die neben dem Leben auf der Straße noch mit ihrer Illegalität als Migranten zu kämpfen haben.