Honduras, San Pedro Sula

Armutsbekämpfung durch Bildungsangebote

In Honduras wandern immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ab, da sie sich dort bessere Einkommensmöglichkeiten erhoffen. Aufgrund ihres meist rudimentären Bildungsstandes erweist sich die Suche nach einem gut bezahlten Job jedoch als schwierig. Daher nutzen immer mehr Personen das Angebot der Radioschule IHER (Instituto Hondureño de Educación por Radio), um durch einen Abschluss ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

Unterricht über das Radio

Zu den Tätigkeiten des IHER gehören u.a. die Produktion und landesweite Ausstrahlung von Unterrichtsprogrammen für verschiedene Schulstufen über einen Radiosender. Über das Radioangebot hinaus bietet das IHER in den Zentren in Tegucigalpa und San Pedro Sula ein reguläres Unterrichtsangebot in Klassenräumen an. Vor allem jugendliche Landbewohner und unter ihnen besonders Mädchen, Frauen sowie allein erziehende Mütter, die sonst keinerlei Chance auf eine schulische Grundbildung hätten, können auf diese Weise erreicht werden.

Projektinformationen

Projektziel

Ein Schulabschluss für marginalisierte Jugendliche

Ziel des Projektes ist es, die Lebensbedingungen junger Menschen und Erwachsener zu verbessern, indem ihnen ein erleichterter Zugang zu Bildung ermöglicht wird. Durch das Angebot der Radioschule können marginalisierte und benachteiligte junge Menschen und Erwachsene einen Schulabschluss erwerben, der ihnen über den regulären Weg verwehrt geblieben wäre.

 

Ausbau des Bildungsangebots der Radioschule

Das Projekt besteht aus drei verschiedenen Komponenten: dem Bau von neuen Schulungs- und Verwaltungsräumen für das Zentrum der Radioschule in San Pedro Sula, da das bereits bestehende Gebäude mit 10 Klassenräumen um einen einstöckigen Anbau erweitert werden soll. Außerdem wird ein Lagerraum für Bücher und Lernmaterial errichtet. Die bereits vorhandenen Unterrichtsmaterialien (Lehrvideos, Radioprogramme) sollen überarbeitet und in ihrer Qualität verbessert sowie in die Sprache der indigenen Volksgruppe der Garífuna, Igñeri, übersetzt werden. Außerdem sollen die Kursleiter in den Bereichen Pädagogik und Didaktiv weitergebildet werden.

 

In Honduras sind viele Jugendliche ohne Schulabschluss

Honduras ist mit einer Gesamtfläche von ca. 112.500 km2 nach Nicaragua der flächenmäßig zweitgrößte Staat in Mittelamerika. Die Einwohnerzahl beträgt knapp 8,3 Millionen. Die Zahl der Kinder, die eine Grundschule besuchen und abschließen, ist mit 94% sehr hoch. Nach Beendigung der Grundschule sinkt die Zahl jedoch drastisch, nur einer von vier Jugendlichen im Alter von 16-18 Jahren besucht eine Sekundarschule. Die Radioschule wurde im Jahr 1989 von den Don Bosco Schwestern in Tegucigalpa gegründet mit dem Ziel, jenen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen keine Gelegenheit zum Besuch einer Regelschule hatten, nachträglich eine Primar- oder Sekundarschulausbildung zu ermöglichen.